eSIM – 2016 neu für Handy, Smartphone und Tablet

sim_yoshiNach rund 25 Jahren soll die SIM-Karte für Handy, Smartphone und Tablet durch das neue eSIM Format ersetzt werden. Als fest im Gerät integriertes Element soll die Embedded SIM (eSIM) müsste demnach bei einem Anbieterwechsel nicht ausgetauscht, sondern nur umprogrammiert werden.

Telekom schmiedet eSIM Pläne für 2016

In einem aktuellen Blogbeitrag verrät der Telekom Konzern bereits Details zum möglichen Aufbau und Einsatz der eSIM. Im Jahr 2016 soll das Projekt elektronische Simkarte weiter vorangetrieben werden. Die eSIM könnte sich dann ab 2017 in größerer Zahl bei Anbietern und Kunden durchsetzen.

Welche Vorteile bringt die elektronische SIM?

Das Modell der eSIM soll zunächst in Tablets und Wearables getestet werden. Die Erarbeitung der dafür erforderlichen Standards erfolgt auch in der Zusammenarbeit mit dem Branchenverband GSMA. Der fest integrierte Chip der Embedded SIM speichert analog der klassischen SIM-Karte alle relevanten Daten. Allerdings muss dieser Chip bei Änderungen dann nicht mehr explizit ausgetauscht werden, sondern wird einfach von außen neu programmiert. Daraus ergeben sich entscheidende Vorteile:

  • vereinfachter Anbieterwechsel mit fließendem Übergang (schnellerer Bearbeitung)
  • Unterstützung der parallelen Nutzung eines Vertrags auf mehreren Endgeräten
  • einfachere Synchronisierung von Daten
  • elektronischer Chip spart Verpackung und Versand
  • Ein adäquates Dual SIM Modell soll ebenfalls in Planung sein.

Welche Nachteile hat die Umstellung auf eSIM?

Die elektronische Simkarte kann sich nur nach und nach am Markt auf neuen Geräten etablieren. Bei älteren mobilen Endgeräten lässt sich der neue Chip nicht so einfach nachrüsten. Womöglich schränkt die eSIM auch die Flexibilität der Mobilfunkkunden ein:

  • Konnte man die SIM-Karte einfach in ein anderes Gerät einlegen und nutzen, muss die eSIM für jedes genutzte Gerät vom Anbieter freigeschaltet werden. Ob und inwiefern dann ein zusätzliches Entgelt für die parallele Nutzung erhoben wird, bleibt abzuwarten.
  • Durch die zentrale Datenspeicherung bestehen auch Datenschutzbedenken. Mit der eSIM ist das Nutzerverhalten noch gezielter kontrollierbar.

Vorreiter Apple SIM

Die Telekom hat den Einsatz der eSIM für das Jahr 2016 angekündigt, zunächst voraussichtlich in Form von Hybrid-Lösungen aus klassischer SIM (Plastikkarte) und eSIM. Tablets und Wearables werden als erstes mit einer eSIM ausgestattet.

Rund um die Entwicklung stehen GSMA und Mobilfunkanbieter auch im Kontakt mit dem Apple Konzern. Dieser etablierte in den USA bereits letztes Jahr die Apple SIM ein, die ebenfalls einen vereinfachten Anbieterwechsel ermöglicht. Die Netzanbieter-Auswahl erfolgt direkt am Gerät (z-B. iPad Air 2, iPad mini 4). Bisher gehörten T-Mobile USA, EE Großbritannien und GigSky zu den Apple SIM Partnern.

Fotos: Flickr.com – MIKI Yoshihito (SIM) – CC BY 2.0